MULTANOVA VR 6F
– Messverfahren und häufige Messfehler –
I. Das Messgerät MULTANOVA VR 6F
Es handelt sich bei dem MULTANOVA VR 6F um ein (derzeit am häufigsten eingesetztes) Radarmessgerät. Dabei kann das Gerät sowohl den abfließenden als auch den ankommenden Verkehr messen oder beide Richtungen gleichzeitig überwachen. Auch der ankommende Verkehr wird mehrfach gemessen, und es erfolgt ein interner Vergleich. In technischer Hinsicht sind die folgenden Neuerungen erwähnenswert: die Radarantenne hat eine sehr kleine Abmessung mit sehr guter Bündelung und die während der Durchfahrt eines Fahrzeugs gebildeten Doppler-Signale werden in der zentralen Steuereinheit (ZSE) von einem Digitalrechner verfolgt und überprüft. Hinsichtlich der konkreten Einsatzmöglichkeiten kann das MULTANOVA VR 6F sowohl innerhalb eines Fahrzeuges, als auch am Straßenrand auf einem Stativ (Dreibein) zum Einsatz kommen. Darüber hinaus kommt das Gerät auch in stationären Blitzern zum Einsatz (in diesem Fall allerdings als Modellvariante MULTANOVA VR 6FA).
II. Das Messverfahren beim MULTANOVA VR 6F
Bei einer Geschwindigkeitsmessung mit diesem Gerät strahlt ein Mikrowellensender über eine Richtantenne eine elektromagnetische Welle ab, die so gebündelt und gerichtet ist, dass sie schräg – je nach Messgerät mit unterschiedlichem Winkel – zur Fahrtrichtung eines Fahrzeugs quer über die Fahrbahn verläuft. Die dabei abgestrahlte Welle breitet sich innerhalb eines kegelförmigen Raums vor der Antenne als Radarstrahl oder Radarkeule aus. Sobald ein Fahrzeug in diesen Bereich vordringt, wird die Welle an dem Fahrzeug reflektiert und ein kleiner Teil dieser Strahlung gelangt zurück zur Antenne des Radargerätes. Aufgrund des sog. Doppler-Effekts wird die von einem bewegten Gegenstand reflektierte Welle in ihrer Frequenz verändert und ermöglicht auf diese Weise anhand des Frequenzunterschieds zwischen Sendewelle und empfangener Strahlung die Geschwindigkeitsbestimmung eines fahrenden Kraftfahrzeugs.
III. Häufige Messfehler beim MULTANOVA VR 6F
Einerseits bedürfen Radarmessgeräte wie das MULTANOVA VR 6F nicht nur einer Zulassung durch die PTB (Physikalisch-Technische Bundesanstalt), sondern müssen zum Zeitpunkt der Messung auch gültig geeicht sein. Bestimmte Messfehler bei Radarmessgeräten basieren auf der Mikrowellenstrahlung sowie dem der Radarmessung zugrunde liegenden Doppler-Effekt. Somit können geometrische Messwinkelfehler, Doppelreflexions-Fehlmessungen, Triple-Spiegelreflexions-Fehlmessungen, Knickstrahlreflexions-Fehlmessungen sowie Rotations-Fehlmessungen auftreten. Darüber hinaus ist es beim Betrieb des MULTANOVA VR 6F erforderlich, dass besonders geschultes Personal eingesetzt wird und auch der Nachweis dieser Qualifikation erbracht werden kann. Bitte beachten Sie, dass die Aufzählung der Messfehler nicht abschließend ist.
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